Taufe

Taufe
  • Möchten Sie oder ihr Kind getauft werden? Sind Sie noch unentschlossen? Überlegen Sie, ob und was das für Sie oder ihr Kind bringen soll? Suchen Sie Argumente?

    Herzlich willkommen beim Beantworten der Frage: Sollte ich mich oder mein Kind taufen lassen? Ich bin Pfarrer Zemmrich und möchte mit Ihnen über diese Frage nachdenken – so gut dies auf einer solchen Seite möglich ist. Lassen Sie mich Ihnen einige Gedanken anbieten und schauen Sie, ob Ihnen das weiterhilft.



    1. Sie werden mir zustimmen: Immer sind wir gefordert – körperlich, geistig, seelisch. Wir lernen, dass unser Wert von Leistungsergebnissen abhängt. Die Taufe ist ein Ritual, dass meine Leistungsfähigkeit für vollkommen nebensächlich erklärt. Dadurch entfaltet die Taufe eine einmalige Kraft: Ich lebe aus bedingungsloser Liebe – unabhängig davon, was ich von mir halte und unabhängig davon, was andere von mir halten.



    2. Jeder Mensch deutet sein Leben. Ich bin „abhängig“ von dieser Deutung. Ich hänge von ihr ab, im wahren Sinn des Wortes: Da ist mein fester Punkt. An den habe ich mein Lebens-Seil geknüpft und „hänge“ nun davon „ab“. „Religion“ heißt „Rückbindung“ – also „Ab-hängigkeit“. Es liegt auf der Hand, dass meine Lebensqualität von meiner Lebensdeutung abhängt. Die Taufe gibt mir die Gewissheit: Ich bin von GOTT abhängig. Aber genau das ist mein Glück.



    3. Taufe ist deshalb wie eine erneute Geburt. Taufe ist ein Ortswechsel des Herzens

    • von hier nach dort

    • von einem Zustand in einen anderen

    • vom Zweifel (an mir, an anderen, an der Welt) zum Vertrauen.

    Martin Luther fragt: Wie kann Wasser so etwas Gewaltiges bewirken? Und antwortet: Wasser allein kann es natürlich nicht. Aber Gottes Zusage, die sich an das Wasser bindet und mein Vertrauen darauf, die können so Gewaltiges bewirken. Die Taufe ist ein Bad, das wie eine neue Geburt wirkt. Die Kraft dazu kommt allein von Gott.



    4. Getauft zu sein, ist deshalb eine Kraftquelle. Aus ihr kann erfülltes Leben fließen.

    Erfüllt … 

    - weil ich selbst wertgeschätzt bleibe (unabhängig von aller menschlichen Wertschätzung) Also bin ich befreit von Selbstverachtung.

    - weil ich selbst mitmenschlich bleibe (die Menschen um mich herum sind in gleichem Maß von Gott geliebt wie ich) Also bin ich befreit von Egoismus und asozialen Handeln.

    - weil mein Anfang und mein Ende nicht selbstbestimmt sind sondern geborgen – weil Gott will, dass ich lebe – hier und in Ewigkeit. Also bin ich befreit von der Angst vor dem Ende.



    5. Die Taufe sagt: Bevor du dich für die Wirklichkeit außerhalb von Raum und Zeit, für GOTT, entschieden hast, hat GOTT sich schon für dich entschieden.

    Du bist von Gott geliebt. Er will deine Nähe. Auch wenn Du stirbst – mitten im Leben oder einmal am seinem Ende - wirst du leben. 

    Du darfst von allem, was Leben zerstört, befreit leben. Du kannst also neue Wege gehen. 

    Du stehst mit einem Bein fest im Himmel. Und kannst deshalb auf der Erde begeistert tun, was Leben stiftet.



    6. Christen taufen im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

     

    7. Menschen werden durch die Taufe in die Kirche, also in die Gemeinschaft der vor uns, mit uns und nach uns auf Gott Vertrauenden hineingetauft. Die Bibel versteht Kirche deshalb als einen Körper – vielgestaltig und doch aufeinander bezogen.



    Ich hoffe, ich konnte Sie zu einigen Gedanken und Überlegungen anregen. Gerne bin ich auch zu einem persönlichen Gespräch bereit.

  • Haben Sie sich zur eigenen Taufe oder der Taufe ihres Kindes entschlossen und fragen sich, welche Schritte nun organisatorisch zu gehen sind?

    Wann und wo können Taufen stattfinden?

    Grundsätzlich finden Taufen in unseren Gottesdiensten statt. Natürlich haben sie sicher Wünsche, in welcher unserer 10 Kirchen die Taufe stattfinden soll. Weil wir nicht jeden Sonntag in jeder Kirche Gottesdienst feiern, sollte der Tauftermin unbedingt vorher besprochen werden um Ihre Vorstellungen und die Gottesdienstplanung nach Möglichkeit abzustimmen. Manche Gottesdienste eignen sich auch nicht für Taufen, weil sie einen anderen inhaltlichen Akzent tragen, z.B. Familiengottesdienste, Konfirmation, Jubelkonfirmation oder Erntedank. 



    Wie viele Taufen können in einem Gottesdienst stattfinden?

    Es können auch mehrere Erwachsene / Kinder in einem Gottesdienst getauft werden. Die Taufe(n) finden dann im ersten Teil des Gottesdienstes vor der Predigt statt. Dennoch können diese Gottesdienste – zumal, wenn sie als Abendmahlsgottesdienste geplant waren - eineinhalb bis zwei Stunden dauern. In unserer Kirchgemeinde gibt es deshalb einen oder gar zwei Taufsonntage im Jahr. Diese Gottesdienste sind ganz auf die Taufen ausgerichtet, dauern je nach Anzahl der Taufen höchstens eineinhalb Stunden und sind besonders festlich gestaltet. Hier können bis zu 15 Taufen stattfinden. In den vergangenen Jahren waren es durchschnittlich 3 – 7 Taufen.



    Wann sollten wir beginnen, eine Taufe zu planen?

    Wenn Sie sich zur Taufe entschlossen haben, dann ist ein rechtzeitiges Gespräch über den Zeitpunkt natürlich das Allerwichtigste. Eine Taufe sollte mindestens 5 Monate im Voraus geplant sein. 



    Wer kann Pate werden?

    Alle getauften Christinnen und Christen, deren Kirchen der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) angehören. Die Hälfte der Paten muss evangelisch sein. Evangelische Christen müssen getauft und konfirmiert oder als Erwachsene getauft worden sein. Für Paten aus dem Ausland gelten besondere Regeln, die Sie gerne mit mir besprechen können. Wer aus der Kirche ausgetreten ist, hat damit das Recht aufgegeben, Taufpate sein zu können.



    Wann sind wie viele Paten nötig?

    Sollen Kinder (bis zum vollendeten 12. Lebensjahr – Religionsmündigkeit in Deutschland) getauft werden, sind Paten nötig. Für Paten muss die Kirchenzugehörigkeit in einer Patenbescheinigung nachgewiesen werden. Die Bescheinigung stellt das Pfarramt aus, das für den Hauptwohnsitz des Paten zuständig ist. Nach der Taufordnung unserer Landeskirche sollen es 2 – 6 Paten sein. Mehrere Täuflinge aus einer Familie können auch die gleichen Paten haben. Wenn Sie weniger als zwei Paten finden, sprechen Sie mich bitte an.



    Mit welchen Formularen melden wir eine Taufe an?

    Bitte nutzen Sie den verlinkten Butten "Taufanmeldung" auf dieser Seite und laden sich die Formulare runter. Füllen Sie sie soweit wie möglich aus und senden Sie sie an das Pfarramt Markranstädt oder an das Pfarramt Rückmarsdorf.



    Was spricht für eine Kindertaufe?

    Die Taufe geschieht ohne eine Vorleistung. Insofern ist gerade die Taufe von neugeborenen Kindern ein starkes Zeichen. Gott liebt zuerst – noch bevor wir es verstehen. Das im Nachhinein zu ergreifen, gibt Halt und Wärme. Ebenso, sich später daran zu erinnern, dass Papa und/oder Mama die Taufe so wichtig war. Auch hier bleibt die Liebe ein Zeichen im Leben des Kindes. Für etwas größere Kinder gilt: Je eher und ganzheitlicher ein Kind den Sinn der Taufe erfasst, umso tiefer ist er verankert.



    Kann man ein Kind taufen lassen, auch wenn Vater und Mutter keine Mitglieder der Kirche sind?

    Eine Taufe ist möglich, auch wenn Vater und Mutter des Kindes keine Mitglieder der Kirche sind. Das legt das neue Taufgesetz unserer Landeskirche von 2005 als Ausnahme fest.





    Welche Unterlagen sind für die Taufe nötig?

    Unbeglaubigte Kopie der Geburtsurkunde des Kindes (für „religiöse Zwecke“)

    Patenbescheinigung des jeweiligen Pfarramtes am Hauptwohnort der Paten über die Berechtigung zum Patenamt. 

    ggf. die Sorgeberechtigung (nur bei alleinigem Sorgerecht eines Elternteils bzw. nicht verheirateten Eltern)

    Zusatzerklärung, die von sorgeberechtigten Eltern abzugeben ist, die nicht einer christlichen Kirche angehören. (Unterschrift auf der Taufanmeldung)



    Wer sorgt für den Schmuck in der Kirche?

    Zum Gottesdienst sind unsere Kirchen auf dem Altar immer mit Blumen geschmückt. Der Schmuck des Taufsteines ist grundsätzlich Sache der Eltern. Werden mehrere Kinder/Erwachsene in einem Gottesdienst getauft, dann wird der Taufkranz von der Kirchgemeinde bestellt. Er hat so viele Teile wie es Taufen gibt. Das Pfarramt stellt im Nachhinein je Taufgesellschaft darüber eine Rechnung. Weiterer und zusätzlicher Schmuck in der Kirche ist nach Absprache auf eigene Rechnung natürlich möglich.



    Dürfen wir während der Taufe fotografieren/filmen?

    Ja, es wird allerdings darum gebeten, dass eine von Ihnen beauftragte Person von einem möglichst festen Standort aus das Filmen / Fotografieren übernimmt, um unnötige Unruhe zu vermeiden. Es besteht immer auch die Möglichkeit, nach dem Gottesdienst noch Fotos zu machen. Zu Taufgottesdiensten einigen sich die Eltern / die erwachsenen Täuflinge auf einen Fotografen.



    Wird ein kleines Kind getauft: Wie sollen wir den Täufling kleiden?

    So bequem und dabei so festlich wie möglich. In vielen Familien gibt es Taufkleider, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Das ist eine schöne Tradition. Auch traditionelle Taufkissen sind möglich.

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